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Die Medienarbeit des Deutsche Pétanque-Verbands
Interview mit Michael Dörhöfer

Datum

13. September 2025

Autor

Frank J.

Im Juli 2025 hat­ten Micha­el Dör­hö­fer, Prä­si­dent des Deut­schen Pétan­que-Ver­bands (DPV) und ich eine Online-Dis­kus­si­on über die Qua­li­tät der Bericht­erstat­tung von der Euro­pa­meis­ter­schaft in San­ta Susan­na. Unse­re Ansich­ten zur Leis­tung des Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Teams waren deut­lich unter­schied­lich. Schnell ver­ließ die Dis­kus­si­on die Sach­ebe­ne. Sie war nicht freund­lich. Zu mei­ner Über­ra­schung reg­te Micha­el Dör­hö­fer nach eini­ger Zeit ein Inter­view mit ihm an. Dazu kam es dann ein paar Wochen später.

Transkript des Dörhöfer-Interviews

Der Text des Inter­views liegt in tran­skri­bier­ter Form als PDF-Datei vor:

Was wich­ti­ger ist 

Auf jeden Fall vor einer Beschäf­ti­gung mit den Inhal­ten des Inter­views muss eine Selbst­ver­ständ­lich­keit klar­ge­stellt wer­den: Es gibt wich­ti­ge­re Din­ge als die Bericht­erstat­tung über eine Sport­ver­an­stal­tung. Wäh­rend des Inter­views erzähl­te Micha­el, dass San­dra Pahl, die Vize­prä­si­den­tin Kom­mu­ni­ka­ti­on des DPV, schwer erkrankt sei. Ihre Erkran­kung führ­te dazu, dass ihre Arbeit für den Ver­band litte.

Ich wün­sche San­dra, dass sie wie­der gesun­den möge, schnell und vollständig.

Anmer­kun­gen zum Video

Einer­seits spricht das Inter­view für sich. Micha­el Dör­hö­fer zeigt eine Denk­wei­se inner­halb des DPV auf, die ich in wei­ten Tei­len nicht gut hei­ßen kann. Ande­ren geht es genau­so: Der Bun­des­ver­band wird als not­wen­di­ges Übel ange­se­hen. Bei denen, die das so sehen, habe ich in vie­len Gesprä­chen gro­ße Resi­gna­ti­on fest­ge­stellt. Man ergibt sich dem Schick­sal. Eine Betei­li­gung an der Arbeit im Bun­des­ver­band unter den heu­ti­gen Gege­ben­hei­ten wird nicht als Opti­on gesehen.

Ande­rer­seits muss davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass gro­ße Tei­le der Ver­ant­wort­li­chen im DPV den aktu­el­len Kurs mit­tra­gen – auch wenn sie es viel­leicht ger­ne anders hät­ten. Das gilt auch für das, was der Ver­band als Öffent­lich­keits­ar­beit bezeichnet.

Die Lan­des­ver­bän­de, die als ordent­li­che Mit­glie­der die Geschi­cke des Bun­des­ver­bands mit „Sitz, Stim­me und Antrags­recht im Ver­bands­tag und Haupt­aus­schuss“1 maß­ge­bend bestim­men, könn­ten die unzu­rei­chen­den Struk­tu­ren im Bereich der Öffent­lich­keits­ar­beit ändern. Das tun sie ersicht­lich nicht.

Was sofort geän­dert wer­den könnte

Ohne die Struk­tu­ren zu ändern – was zwei­fels­oh­ne ein auf­wän­di­ger Pro­zess wäre – könn­ten sie sofort die Ein­hal­tung der durch die Sat­zung vor­ge­ge­be­nen bestehen­den Auf­ga­ben anmah­nen. Hier­zu zählt ganz kon­kret die Ver­tre­tung des deut­schen Pétan­que-Sports in den Medi­en.2 Auch das fin­det jedoch erkenn­bar nicht statt. Wäre es anders, so hät­te es im Ver­lauf der letz­ten fünf­zehn Jah­re doch zumin­dest eine (!) Pres­se­mel­dung des Ver­bands gege­ben.3 (Die Fuß­no­te wur­de am 24. Sep­tem­ber 2025 eingefügt.)

Eben­so wäre es für die Lan­des­ver­bän­de mög­lich, die Umset­zung der im Geschäfts­ver­tei­lungs­plan4 fest­ge­leg­ten Auf­ga­ben ein­zu­for­dern. Hier sind für die oder den Vize­prä­si­den­tIn Kom­mu­ni­ka­ti­on neben ande­rem fol­gen­de Kern­auf­ga­ben einer übli­chen Medi­en­ar­beit festgeschrieben:

  • eine zeit­ge­mä­ße Dar­stel­lung des Ver­bands für Außen­ste­hen­de inklu­si­ve Medienarbeit
  • schult Redak­teu­re.

Das sind ohne Zwei­fel für jeman­den, die oder der ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Team eines Ver­bands mit knapp 30.000 Akti­ven lei­tet, kei­ne Auf­ga­ben, die in Erstau­nen ver­set­zen. Sie wer­den aber nicht umgesetzt.

Die Lan­des­ver­bän­de sind untätig

Es gibt also ver­schie­de­ne Ansät­ze, die die Lan­des­ver­bän­de als stimm­be­rech­tig­te Mit­glie­der des DPV ver­fol­gen könn­ten. Grund­la­gen für ein Tätig­wer­den sind die Sat­zung und der Geschäfts­ver­tei­lungs­plan. Es ist aller­dings seit Jah­ren nicht erkenn­bar, dass die Lan­des­ver­bän­de die aktu­el­le Situa­ti­on zu ändern ver­su­chen. Es muss des­halb davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass die Lan­des­ver­bän­de grund­sätz­lich mit der Arbeit des DPV ein­ver­stan­den sind.

Nichts­des­to­trotz hal­te ich es für ange­mes­sen und sinn­voll, sich öffent­lich mit der Arbeit unse­res Bun­des­ver­bands aus­ein­an­der­zu­set­zen. Dass nicht alles Gold ist, räumt sogar Micha­el Dör­hö­fer ein. Da er nicht gera­de den Ein­druck eines Zweif­lers in eige­ner Sache ver­mit­telt – um es vor­sich­tig aus­zu­drü­cken – ist sei­ne Ein­sicht um so schwerwiegender.

Wie wenig es der aktu­el­le Vor­stand des DPV schafft, für eine bes­se­re Sicht­bar­keit unse­res Sports zu sor­gen, zeig­ten gera­de die Wochen nach dem Gewinn der Euro­pa­meis­ter­schaft. Nun, viel­leicht wer­den die vom DPV ange­kün­dig­ten Pres­se­map­pen ja dazu füh­ren, dass dann doch noch irgend­wo ein Fach­be­richt über das Pétan­que in Deutsch­land erscheint – und der Name Lau­kart dann dort nicht wie­der ver­heunzt wird. Oder ver­häunzt?5

Nachgelegt 

Der eine oder ande­re im Inter­view ange­spro­che­ne Punkt ist es Wert, sepa­rat betrach­tet zu wer­den. Schau­en wir also genau­er hin:

Der Präsident

Der Prä­si­dent

Es soll­te nicht um ihn gehen. Micha­el Dör­hö­fer erzähl­te trotz­dem über sich. Aufschlußreich!

Der Präsident

Die Haf­tung

Grund zur Sor­ge? Der Prä­si­dent sieht sein Pri­vat­ver­ö­gen durch sei­ne Ver­bands­ar­beit in Gefahr.

Hein Fuhrmann

Hein Fuhr­mann

Wur­de er nun gefeu­ert oder nicht? Der DPV hat dazu einen zwei­fel­haf­ten Standpunkt.

DPV-Trainer: nüchtern

Trai­ner­af­fai­re

Das The­ma wur­de vom Prä­si­den­ten fast panisch abge­würgt. Wor­um wäre es dabei gegangen?

Müll? Datenmüll!

Müll!

Was ist dran am Vor­wurf, dass die Arbeit Ehren­amt­li­cher als „Müll“ bezeich­net wurde?

Franks Pétanque

Wird fort­ge­setzt

Die Nach­be­trach­tun­gen wer­den fort­ge­setzt: Es gibt wei­te­re Punk­te, die zu beleuch­ten sind.


  1. Die Details sind zum Zeit­punkt des Erschei­nens die­ses Arti­kels in der Sat­zung des DPV vom 3. Dezem­ber 2017 gere­gelt. 
  2. Die für das hier behan­del­te The­ma maß­geb­li­che Auf­ga­be ist in § 2 Abs. 2 lit. a) der Sat­zung des DPV (Link: sie­he Fuß­no­te 1) gere­gelt: „Ver­tre­tung des deut­schen Pétan­que­sports in […] den Medi­en. 
  3. Ergän­zung vom 24. Sep­tem­ber 2025: Der frü­he­re Vize­prä­si­dent Kom­mu­ni­ka­ti­on, Micha­el Regel­in, wies mich auf der WM in Rom eini­ger­ma­ßen unwirsch dar­auf hin, dass mei­ne Behaup­tung hin­sicht­lich der letz­ten Pres­se­mit­tei­lung nicht rich­tig sei. Er selbst habe eine (?) Pres­se­mit­tei­lung ver­schickt. Mei­ne Bit­te, mir die Details per Mail zukom­men zu las­sen, lehn­te er ab. Er bestä­tig­te, dass die Pres­se­mit­tei­lung nicht auf der Web­site des DPV zu fin­den sei. 
  4. Für jeden Auf­ga­ben­be­reich inner­halb des Prä­si­di­ums gibt es im Geschäfts­ver­tei­lungs­plan des DPV vom 18. März 2023 eine Beschrei­bung. 
  5. Im Fern­seh­bei­trag des Saar­län­di­schen Rund­funks vom 24. August 2025 wur­de Mat­thi­as Lau­kart mehr­fach als Mat­thi­as Leukart (oder Läu­kart?) bezeich­net. 
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