Editorials

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Editorial: zweite Ausgabe vom 24. April 2025

Nichts als Randnotizen

Datum

24. April 2025

Autor

Frank J.

Franks Pétanque: Editor

Das zwei­te Edi­to­ri­al auf Franks Pétan­que wird ver­gleichs­wei­se lang­wei­lig wer­den. Ver­spro­chen. Ande­rer­seits wid­met es sich – anders als die ers­te Aus­ga­be – nicht aus­schließ­lich einem The­ma. Das könn­te eini­ges an Abwechs­lung bie­ten. Aller­dings wer­den die Lese­rIn­nen dies­mal durch die neu­en Arti­kel und Gescheh­nis­se der letz­ten Wochen geführt. Olle Kamel­len also, aber die Zusam­men­fas­sung bie­tet Ein­stei­ge­rIn­nen in die­se Web­site sicher eine ganz gute Ori­en­tie­rung über die aktu­el­len Beiträge.

Vor­weg gibt’s eine gute Nach­richt: Franks Pétan­que wird wahr­ge­nom­men. Das sehe ich zum einen an den stei­gen­den Zugriffs­zah­len. Zum ande­ren kamen auch ers­te Rück­mel­dun­gen. Selbst auf Ulli Brülls‘ Web­site ptank.de fand die­ses Pro­jekt Erwäh­nung – wenn­gleich ich sei­ner Ansicht nach „Rand­no­ti­zen“ ver­fas­se.1 Na dann mal los!

Franks Pétanque: Ausgabe 2/2025

Inter­view mit einer Legende

Ganz sicher nicht als Rand­no­tiz ein­stu­fen kann man den ers­ten Teil des Inter­views mit Micha­el Hor­ni­ckel. Er schil­dert sei­ne Erfah­run­gen als Spit­zen­spie­ler in den frü­hen Zei­ten des deut­schen Pétan­que. Es ist unter­halt­sam, Micha­els Erin­ne­run­gen zu lesen – und wich­tig, die­se auf­zu­schrei­ben, denn sonst gin­gen sie ver­mut­lich verloren.

Die Gesprä­che mit Micha­el haben viel Spaß gemacht und ich bin ihm für sei­ne Bereit­schaft zur Zusam­men­ar­beit und sei­ne Geduld eben­so dank­bar wie für die aus­ge­spro­chen schmack­haf­te Bewir­tung. Der zwei­te Teil des Inter­views ist in Arbeit.

Michael Hornickel, 2025

Micha­el Hor­ni­ckel, 2025

Ein April­scherz? Ernsthaft!

Ja, ich hat­te mich getraut, in die Pha­lanx der Pétan­que-April­scher­ze vor­zu­sto­ßen. In den letz­ten Jah­ren gab’s immer wie­der april­i­ge Regel­än­de­rungs­wit­ze und Spä­ße über unsin­ni­ge Gad­gets. Die Idee eines Bun­des­leis­tungs­zen­trums erschien mir dage­gen gut geeig­net für einen erns­ten Scherz.

Schließ­lich hät­te die Pla­nung eines Bun­des­leis­tungs­zen­trums schon vor Jah­ren ange­gan­gen und umge­setzt wer­den kön­nen – aber bis heu­te gibt es wohl nur Gerüch­te dar­über, dass irgend­wann mal irgend­wer ganz bestimmt irgend­wo mit irgend­wem dar­über gespro­chen haben soll. Möglicherweise.

Geneig­te und auch nicht so geneig­te Lese­rIn­nen könn­ten in der scherz­haf­ten Rand­no­tiz auf Franks Pétan­que also gleich mehr­fach einen ernst­haf­ten Hin­ter­grund erkennen:

  • War­um kann ein ver­gleichs­wei­se win­zi­ger Ver­ein für klei­nes Geld eine respek­ta­ble Hal­le bau­en, der gro­ße Bun­des­ver­band aber nicht?
  • Wäre die statt­li­che bun­des­wei­te Pétan­que-Gemein­de wil­lens, einen jähr­li­chen Bei­trag für ein Bun­des­leis­tungs­zen­trum aufzubringen?
Pétanque-Bundesleistungszentrum

Aus den Plä­nen des DPV: ein Pétanque-Bundesleistungszentrum

Beim Schrei­ben des Arti­kels erkann­te ich diver­se Neben­the­men, die mit eini­gem Poten­ti­al hin­ter jedem Absatz war­te­ten – und die eigent­lich gar kei­ne Neben­the­men sind. Dazu gehör­te die Idee des gro­ßen Vor­sit­zen­den, eine Pétan­que-Welt­meis­ter­schaft nach Deutsch­land zu holen.

Auch das Image unse­res Sports konn­te ich in dem Arti­kel unter­brin­gen – und dafür trägt selbst­ver­ständ­lich der DPV als obers­te Pétan­que-Orga­ni­sa­ti­on in unse­rem Land eine her­aus­ra­gen­de Ver­ant­wor­tung. Ob er die­ser gerecht wird, wird nicht nur von mir angezweifelt.

Die­se bei­den und eine Rei­he wei­te­rer Aspek­te mit aktu­el­lem Bezug sind also in dem „April­scherz“ zu fin­den. Aber das sind natür­lich alles nur Rand­no­ti­zen, oder?

Intel­li­genz ist gefragt

Künst­li­che Intel­li­genz half dabei, die Idee eines Bun­des­leis­tungs­zen­trums zu visua­li­sie­ren. Ob nun künst­lich oder mensch­lich: Intel­li­genz ist kei­ne ganz unwich­ti­ge Eigen­schaft. Auch im Pétan­que nicht.

Da kam es gera­de recht, dass ich mich auf ein wei­te­res Aben­teu­er in Sachen KI ein­ge­las­sen hat­te: Ich woll­te ein Logo für Franks Pétan­que kre­ieren las­sen. Das Ergeb­nis der KI war zwar nicht mal im Ansatz brauch­bar, beinhal­te­te aber einen beacht­li­chen Spaßfaktor.

Zum Glück hat­te ich die Ange­le­gen­heit doku­men­tiert! Ich fand mei­ne „Unter­hal­tung“ mit ChatGPT so absurd und komisch, dass ich der Rubrik „Fan­ny?“ einen neu­en Arti­kel dazu spendierte.

Dass dabei die eher tüdeli­ge Ver­hal­tens­wei­se des DPV in Sachen Bun­des­li­ga­auf­stieg aufs Korn genom­men wur­de, war tat­säch­lich nur ein Rand­ef­fekt. Wenn­gleich ein willkommener.

Grou­chos Club

Auf die eige­ne „Ver­eins­lauf­bahn“ zurück­zu­bli­cken, war durch­aus eine Her­aus­for­de­rung. Nicht nur, weil die Anfän­ge mehr als 50 Jah­re zurück­lie­gen, son­dern auch, weil sich nicht immer alles zu mei­ner Zufrie­den­heit ent­wi­ckel­te. Und wer erin­nert sich schon ger­ne an Din­ge, die nicht so gut liefen?

Der Anlass mei­nes gera­de ver­öf­fent­lich­ten ers­ten Arti­kels in der Rubrik „Ver­eins­mei­er“ waren Ereig­nis­se in unse­rem klei­nen Bracht­ta­ler Club. Mir war klar, dass sol­che per­sön­li­chen Erfah­run­gen die Gefahr ber­gen, sich als ein eher abtör­nen­des The­ma her­aus­zu­stel­len. Also schrieb ich zu Beginn erst ein­mal die­se eher als unter­halt­sam gedach­te Ein­lei­tung für ein wirk­lich erns­tes Thema.

Ver­kürzt dar­ge­stellt geht es um die Fra­ge: Boule oder Pétan­que? Gesel­li­ges Bei­sam­men­sein oder ernst­haf­tes Spiel? Spie­len, um sich zu tref­fen oder sich tref­fen um zu spie­len? Rum­dad­deln und quat­schen oder geziel­te Wei­ter­ent­wick­lung von Tech­nik, Tak­tik und Team-Aspek­ten? Dar­auf basie­ren Fra­gen zum Umge­hen mit ver­schie­de­nen Inter­es­sen auf dem Platz – und wel­che Rol­le ein Ver­ein dabei spie­len kann? Oder muß?

Rand­no­tiz: Über Ostern traf ich einen hes­si­schen Liga­spie­ler und Lan­des­schieds­rich­ter. Er frag­te nach mei­nem Ver­ein in Bracht­tal – und war nicht erstaunt, als ich Ver­wer­fun­gen andeu­te­te. „Das ist über­all so“, war sein viel­leicht etwas zu gene­ra­li­sie­ren­der Kom­men­tar – den er aller­dings gleich mit eige­nen Erfah­run­gen belegte.

Ist es denk­bar, dass ich die Bri­sanz des The­mas sogar noch unter­schätzt habe? Mög­lich wäre es – und in die­sem Fall könn­te Grou­chos Club als ein­lei­ten­der Arti­kel wie auch kom­men­de in der Rubrik Ver­eins­mei­er wich­ti­ger für unse­re Ver­eins­kul­tur im Pétan­que wer­den als ange­nom­men.2

Was war sonst noch?

Drei Spie­le, drei Nie­der­la­gen bei einem klei­nen Tur­nier im hes­si­schen Gründau. Dabei war uns die Los­fee wirk­lich gewo­gen – dach­te ich. Erst spä­ter bemerk­te ich: Die Fee stand kon­se­quent auf der Sei­te unse­rer Geg­ne­rIn­nen und los­te ihnen eines der schwächs­ten Teams im Con­cours zu.

Hof­fent­lich kön­nen die Dou­blet­te-Part­ne­rin und ich uns stei­gern – so dass es sich ledig­lich um eine Rand­no­tiz handelte.


  1. Der kur­ze Hin­weis auf ptank.de ist mitt­ler­wei­le natür­lich in die Rubrik „olle Kamel­len“ abge­sackt und nicht mehr sicht­bar. 
  2. Ins Bild passt, dass drei Tage nach Ver­öf­fent­li­chung des Arti­kels ein Leser­brief dazu ein­ging. Zitat: „Dei­ne Ein­schät­zung über Ver­ei­ne tei­le ich zu fast 100%.“ 
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